Chinesische Schiftzeichen

Die Welt der traditionellen chinesischen Medizin

Körper und Seele in Einklang bringen: Mit dem Wissen aus dem fernen Osten

Schnee, der auf ausgestreckte Kinderhände fällt. Lautlos, beharrlich und wunderschön kühl. Kitzelnde Grashalme unter nackten Füßen. Spüren, lachen, genießen und rasch weiter laufen.

Stille über dem Waldsee, einen knorrigen alten Baumstamm im Rücken und die Sonne im Gesicht. Eins sein mit der Natur. Und mit dem eigenen Körper. Gedanken fliegen lassen und Gefühlen einen Raum geben. Bauch und Kopf zur Zusammenarbeit ermuntern. Sich nicht für einen Teil des eigenen Körpers entscheiden müssen.

Einen Tag ungestört in Muße zu verleben heißt einen Tag lang ein Unsterblicher zu sein

In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) bedeutet Glück die vollkommene Harmonie zwischen Mensch und Natur.


Hier ist der Mensch in ein größeres Ganzes eingebunden, das ihn beeinflusst und lenkt. Eine klare Trennung zwischen Körper und Geist gibt es nicht. Befindet sich der menschliche Körper im Gleichgewicht der beiden Polaritäten Yin und Yang sowie der fünf Wandlungs- phasen, besser bekannt auch als die Fünf Elemente, und sind ausreichend Abwehrkräfte vorhanden, kann er Krankheiten bewältigen und sich nachhaltig erholen.

Seit Jahrtausenden ist die Lehre nach den Fünf Elementen ein elementarer Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Hier einen sich jahrhundertealte Erfahrungen mit Beobachtungen von konkreten Vorgängen im Körper. Ein Wissen, dessen Beachtung auch heute noch besonders lohnenswert erscheint.


Yin und Yang

Getrennt und doch nie ohne einander

Auf jede Nacht – und sei sie noch so dunkel – folgt unweigerlich der Tag. Und ebenso, wie Tag und Nacht nicht ohne einander auskommen, bedingen sich Wärme und Kälte, Licht und Schatten, Lärm und Stille. Man begegnet ihnen überall: den beiden polaren Kräften Yin und Yang. Von der kleinsten Zelle bis zu den unendlichen Weiten des Universums. Nach dem chinesischen Verständnis von Natur gibt es nichts, was diesen beiden Polen nicht unterliegt.

Alte Ginsengwurzel

Yin steht u. a. für

Yang steht u. a. für

das Weibliche

das Männliche

die Erde

der Himmel

die Nacht

der Tag

das Passive

das Aktive

die Substanz

die Dynamik

die Kälte

die Wärme

der Bauch

der Rücken

die Beine

die Arme

das Blut

die Energie

So gegensätzlich sie auch sind, so ergänzend verhalten sie sich zueinander. Als elementare Energieformen sind sie stets im Fluss und darauf bedacht, einander auszugleichen. Sucht man nach der Übersetzung des Wortes »Yin« wird man im Dunkeln fündig. Man stößt auf »die Schattenseite des Berges«. Entsprechend fällt »Yang« mit der »Sonnenseite des Berges« der hellere Teil in dieser Verbindung zu. Doch ob Yin oder Yang, dunkel oder hell: Beide suchen und finden ihre Berechtigung – immer wieder aufs Neue.

In der TCM wird die gesamte Energie des menschlichen Körpers und damit auch alle seine Organe in die zwei Polaritäten Yin und Yang unterteilt. Und auch in der westlichen Medizin weiß man seit langem, dass im Organismus einzelne Kräfte in einem steten Wechselspiel zueinander agieren. Beispielsweise Spannung und Entspannung oder Ruhe und Bewegung. Funktionen wie der Kreislauf oder die Körpertemperatur verdanken diesem ausgefeilten »Kräfteringen« ihre Existenz.

Lebensenergie Qi

Ein Fluss, der nicht ins Stocken geraten darf

Das chinesische Wort »Qi« meint die Lebenskraft, die beider Begegnung der polaren Kräfte Yin und Yang entsteht. Ergänzen sich diese beiden Urkräfte im Körper zu gleicher Maßen, kann das Qi fließen und der Mensch bleibt gesund. Die Lebensenergie Qi ist allumfassend. Sie sorgt für unser körperliches und seelisches Gleichgewicht.

Vom Immunsystem über die Selbstheilungskräfte des Körpers bis hin zur Befähigung, einen harten Schicksalsschlag zu überwinden. Der Energiefluss findet im Körper als Ganzem, aber auch in den einzelnen Organen und Zellen statt. Auf diese Weise werden nicht nur die einzelnen Organe, sondern auch deren – teilweise weit entfernte – Funktionen den beiden Partnern Yin und Yang zugeordnet. So gehört das Riechen beispielsweise ebenso zur Lunge wie die Atmung.

Doch Qi ist nicht gleich Qi. Die traditionelle chinesische Medizin unterscheidet mehrere Arten der elementaren menschlichen »Antriebskraft«.

Das wertvollste Gut erhält der Mensch bereits mit der Geburt von seinen Eltern: Eine gewisse Menge Erbenergie, Kraftquelle und Basis seines Lebens – die genetische Ausstattung sozusagen. Dieses in den Nieren gespeicherte vorgeburtliche Qi (Erb-Qi) kann nicht erneuert werden und will sorgsam behütet sein. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die mit zunehmendem Alter schwindenden Vorräte angeborener Lebensenergie zu ergänzen.

Eine besondere Rolle fällt hierbei der Nahrung (Nähr-Qi) sowie der Atmung (Atem-Qi) zu. Nach der fernöstlichen Philosophie sind diese Beiden die wichtigsten Quellen für den Ausbau der Kraftreserven. Eine gute Atmung, viel frische Luft sowie eine hochwertige und bekömmliche Ernährung vermögen auf körperlicher Ebene von ausschlaggebender Wirkung sein.

Die Ernährungslehre der TCM

Medizin setzt seit jeher auf ein ganzheitliches Ernährungssystem. Dahinter steht das Ziel, die Gesundheit des Menschen zu erhalten und bereits eingetretene Störungen zu beheben.

Eine Sichtweise ist dabei besonders kennzeichnend: Nahrung ist nur dann von guter Qualität, wenn sie verwertet werden kann. Fehlt es dem Menschen an Qi (Verdauungsenergie), wird er das Kostbare nicht wandeln, das heißt nicht für sich selbst wertvoll machen können. Die Beurteilung von Lebensmitteln und Zubereitungsmethoden erfolgt nach deren energetischen Wirkungen auf den Organismus. Für eine ausgewogene und gleichzeitig wohlschmeckende Ernährung im Sinne der traditionellen chinesischen Ernährungslehre ist es daher besonders wichtig, auf die Balance der Yin- und Yang-Nahrungsmittel zu achten.

Erhält eine der beiden Kräfte zu viel oder zu wenig Energie, kann das Qi nicht mehr ungehindert fließen und Befindlichkeitsstörungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen können die Folge sein.

Ginseng Huhn Suppe

Bei einer Einteilung der Lebensmittel entsprechend ihrer thermischen Wirkung unterscheidet man heiße (viel Yang), warme (Yang), neutrale, erfrischende (Yin) und kalte (viel Yin) Nahrungsmittel. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören grundsätzlich vor allem neutrale, frische und wärmende Lebensmittel. Kalte und heiße Lebensmittel sollten nur in kleinen Mengen aufgenommen werden.

Ausschlaggebend für jeden Einzelnen ist es jedoch, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören. Und auch nicht allein die Auswahl der Lebensmittel spielt eine Rolle. Ob »yangisieren« (erwärmen und trocknen) oder »yingisieren« (abkühlen und befeuchten): Die Art und Weise, wie wir unsere Nahrung zubereiten, kann bedeutenden Einfluss auf deren Yin- und Yang-Gehalt haben – und damit auf unser Wohlbefinden.

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